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1. Das Maingebiet - S. 10

1908 - Schwabach : Schreyer
— 10 — Ausführung: Der Nadlersbach wird durch eine Schütze von der Schwabach abgeleitet. Er versorgt die Wiesen, die Gärten und die Badeanstalt mit Wasser. Durch einen Kanal tritt er in die Stadt. Hier mnß er Nadeln polieren und eine Mühle treiben. Bei der Spitalbrücke müudet er in die Schnmbach. f) Die ganze Wandrung (d—e) wird nun in der Schule uoch mals eingehend besprochen und dabei im Sandkasten*) zur Darstelluug gebracht. g) Che wir mit der Schwabach weiterwandern, gehen wir noch mals an ihren Ursprung zurück, um diesen noch etwas genauer anzusehen. Wir haben gesagt, eine Quelle befinde sich unter einem Gewölbe in der Kirche. Treten wir in dieses Gotteshaus ein, so sehen wir, wie anch in nnsrer Stadtkirchc, schöne und wert volle Gegenstände. Da ist ein Altar mit prächtigen Bildern von Albrecht Dürer. Das war Wohlgemuths Schüler. Besonders gefällt uns ein großes Kruzifix von Veit Stoß. Der Heiland ist da in dem Augenblick dargestellt, als er das Haupt neigte und ver- schied. Auch ein Sakramentshäuschen von Adam Krafft ist vorhanden. In der Nähe des Quellengewölbes erheben sich einige prächtige Grabdenkmäler. Darunter liegen Vorfahren nnsres Kaisers be- graben. In einer etwas höher gelegenen Abteilung sieht man viele Grabsteine. Anch unter diesen ruhen vornehme Herren, darunter einige Grafen von Abenberg. Warum letztere hier begraben wurden, darüber wird uus nachher eine Sage belehren. Zusammeufassuug: Iu derk irche zu Klosterheilsbronn. Stichwörter: Wertvolle Gegenstände: Altar mit Bildern von Dürer, Kruzifix von Veit Stoß, Sakramentshäuscheu von Adam Krafft; Grabdenkmäler — Vorfahren des Kaisers; Grabsteine — vornehme Herren — Grafen von Abenberg. Ausführung: In der Kirche zu Kl. seheu wir schöne und wert- volle Gegenstände: einen Altar mit Bildern von Dürer, ein Kruzifix von Veit Stoß, ein Sakramentshäuschen von Adam Krafft. Unter prächtigen Grabdenkmälern ruhen Vorsahren nnsres Kaisers. Grabfteiue bezeichnen die letzten Nuhestätteu vornehmer Herren, darnnter anch die der Grasen von Abenberg. b) Nun wollen wir hören, wie es kommt, daß auch einige Grafeu vou Abenberg in der Kirche zu Klosterheilsbrouu begrabeu liegen. *) Jetzt erst im Sandkasten. Die Wirklichkeit ahmten wir im Freien nach, wo das Kind die Nichtigkeit der Darstellung durch stete Vergleichung mit der Wirklichkeit kontrollieren konnte. Erst dann, wenn die^Zeichnung feststeht, bannen wir sie hinein zwischen die vier engen Wände der Schulstube.

2. Das Maingebiet - S. 69

1908 - Schwabach : Schreyer
- 69 — Warum? — Wer Nürnberg überschauen will, steigt zur Burg hinauf, die höher liegt als alle Häuser und Türme der Stadt. Auch wir wandern zur Bnrg; was man unterwegs Merkwürdiges und Schönes sieht, davon will ich Euch einiges erzählen und Bilder*) sehen lassen. a) Vor dem Hauptbahnhofgebäude steht das Prinzregeuten- de nkmal. Der Prinzregent Luitpold sitzt auf einem Pferde; ev ist wie ein General gekleidet und trägt auf dem Haupte einen Federhut. Roß und Reiter blicken gegen die alte Stadt Nürnberg, die von einem tiefen Graben und von einer mächtigen Mauer um- geben ist. In der alten Stadtmauer stehen viele Türme. " Durch große Tore gelangen wir in die prächtige, breite Königsstraße. Hier stehen hohe Häuser. Fast in jedem Hause befindet sich ein großer Kaufladen; hinter riesigen Schaufenstern, die beinahe so breit sind wie Scheuneutore, sieht man all die hübschen Waren, die da zu kaufen find. Abends sind diese Auslagen prächtig beleuchtet. Auf der Straße bewegen sich viele Menschen; die elektrische Straßenbahn, Droschken, Automobile und Wagen aller Art fahren hin und her. Wie in der Königsstraße herrscht auch iu den anderen Hauptstraßen ein großer Verkehr. Viele Straßen und Gassen der von der alten Mauer eingeschlossenen Stadt aber sind enge und entbehren der reinen Luft und des lieben Sonnenscheines. Jedem Fremden auf- falleud ist die seltsame, altertümliche Bauart vieler Nüruberger Häuser: sie besitzen steile Dächer, hohe Giebel und siud mit hübschen Erkern und spitzen Türmchen geziert. Z u s a m m e u f a s s u u g: Prinzregenten - Denkmal; Stadtmauer; Straßen und Häuser; Verkehr. d) Die breite Köuigsstraße sührt uns zur berühmten L o r e n z e r- Iii:che, die Ihr anf diesem Bilde seht. Aussprache der Kinder und Erzählung des Lehrers. «. Was man außen sieht: Doppeltürme; Portal mit Steinfiguren aus der hl. Geschichte; Rosette (Nadfenster) über dem Portal; Steiubrüuulein mit dem Schusserbnblein; Sage hierüber. ß. Was man int Juneru bemerkt: herrliche Altäre, das Sakramentshäuschen, in dem früher die geweihte Hostie (Abendmahlsbrot) aufbewahrt wurde, aus Stein gemeißelt von *) Wiederholt sei darauf hingewiesen, daß hier des Lehrers Erzählung durch gute Bilder zu illustrieren und zu ergänzen sei. Im Notfälle scheuen wir uns nicht, im Schulzimmer an geeigneten Orten und zur rechten Zeit Plakate, Ansichtskarten u. dgl. den bilderhungrigen Kindern zur Ansicht aus- zustellen. Ersahrungsgemüß bereichern dieselben unsre Bilder durch verschiedene Abbildungen, die sie zu Hause finden und drängen uns manches wildae wach sc ne Jnnresse zu befriedigen.

3. Das Maingebiet - S. 70

1908 - Schwabach : Schreyer
— 70 — dem Bildhauer Adam Krafst; den Englischen G ruß (der Engel verkündigt Maria die Geburt Jesu), aus Holz geschnitzt von dem Holzschnitzer Veit Stoß; schöne Gemälde und bunte Fenster. Zusammenfassung-: Die L o r e n z e r k i r ch e. c) Von der Lorenzerkirche ans geht es bergab zur Pegnitz, Dieser Fluß strömt von Osten nach Westen mitten durch die Stadt und teilt sie in zwei Hälften:,.die südliche Hälfte heißt Loreuzerseite, die nördliche Sebalderseite. Uber die Pegnitz führen viele Brücken und Stege; sie muß Fabriken und Mühlen treiben, Felle und Wäsche reinigen; ihr schmutziges Wasser fließt rasch. Zusammenfassung: Die Pegnitz in Nürnberg. 6) Eine P e g n i tz b r ü ck e bringt uns in kurzer Zeit auf den Hauptmarkt, einen großen Platz, auf dem Gemüse, Blumen, Eier, Butter, Schmalz, Geflügel u. dgl. zum Verkaufe aufgestellt sind. — Am Hauptmarkte erhebt sich die Frauenkirche, in der hübsche Gemälde, schöne Holzschnitzereien und goldverzierte Altäre zu sehen sind. Hinter dieser Kirche ist der Ob st markt mit dein „Gänse- männchen" (Bild und kurze Erklärung). Auf dem Hauptmarkte wird viel bewundert der „Schöne Brunnen", der die Gestalteines spitz zulaufeuden Turmes vou 19 m hat und mit vielen reich ver- gotteten und bemalten Figuren geschmückt ist. Z n s a m m e n s a s s n n g: Der H a u p t m a r k t. s) Unweit des Hauptmarktes erhebt sich wiederum eilt mächtiges Gotteshaus mit hohen Doppellürmen, die Sebald nskir che. — Unter sachgemäßer Verwendung einiger leicht zu beschaffender Bilder sprechen sich Schüler und Lehrer aus. «. Über das Äußere: Steiusigureu, Grablegung vou Adam Krafft. ß. Über das Innere: Holzschnitzereieil von Veit Stoß; Gemälde von Alb recht Dürer; Sebald nsgr ab, von Peter Bischer in Erz gegossen; Erzählungen aus dem Lebeu des hl. Sebaldns. Gegenüber der herrlichen Sebalduskirche steht das Rathaus, ein mächtiges Gebäude; in seinem Innern sind mehrere Höfe mit springenden Wassern. Im großen Rathanssaale haben mehr als 1000 Menschen Platz; hier versammelte oft der Deutsche Kaiser seiue Fürsten um sich und beriet sich mit ihnen; er hielt dann einen Reichstag ab. — Vom Rathanse führt eine Straße ziemlich steil einen Berg hinauf zur Burg; ihr gilt unser nächster Besuch. Znsammensassung : Die Sebalduskirche und das Nathans.

4. Das Maingebiet - S. 71

1908 - Schwabach : Schreyer
— 71 — 3. Auf der atten Kaiseröurg. Das Ziel unsrer heutigen Geographiestunde kennt Ihr alle schon? Kaiserburg. — Erzählt, was Ihr auf den Bnrgbildern gesehen habt, die seit gestern an der Wand hängen! Bericht der Klasse. a) Ein steiler Weg führt vom Rathause deu Burgberg hinan. Die Burg ist auf Sandsteinfelsen erbaut. Mächtige Türme ragen in die Luft. Dicke Mauern schließen große Hose und verschiedene altertümliche Gebäude ein. In dem langen, schloßähnlichen Gebäude mit den vielen blinkenden Fensterscheiben war einst des Burggrafen Sitz und die Wohnung des Kaisers, so lange er in Nürnberg Hof hielt. Und kommt heute unser Landesherr nach Nürnberg, so wohnt anch er in diesem Schloßbau der alten Kaiserburg. Zusammenfassung: Lage und Aussehen der Burg. b) Von einem Hofe der Kaiserburg geuießt mau eiue prächtige Aussicht. Glitzernd und glänzend liegt uns die Stadt zu Füßen. Fast eudlos reiht sich Haus an Halls, Straße an Straße. Spitze Kirchtürme und mehr denn hundert qualmeude Schornsteine überragen das Häusermeer. Deutlich sehen wir hier oben, wie sich mitten in der heutigen Stadt die alte feste Mauer mit ihren Türmen und Toren im Kreise dahinzieht; denn um das alte, mauer- umschlossene Nürnberg ist eine, neue Stadt entstanden' In der neuen Stadt stehen auch die meisten Fabriken. Rings um die sabrikrciche Stadt ziehen sich grüne Gärten, fruchtbare Felder und öde Sandflächen. Weiter hinaus sieht mau große Nadelwaldungen (den Reichswald) und die Berge des Jura. Der Reichswald, in dem so mancher Kaiser jagte, hieß vorzeiten „des Deutschen Reiches Bienengarten"; denn hier wimmelte es von Bienen und aus ihrem Honig bereitete man in Nürnberg Lebzelten und Honigkuchen. Gegen Westen bemerkt man das rauchende Fürth, Nürnbergs Schwesterstadt. Zusammenfassung: Die Aussicht von der Bnrg. c) Im fünfeckigen Turme der Burg ist die Folterkammer untergebracht; hier sind die Folterwerkzeuge und die eiserne Jungfrau zu sehen. d) Nürnberger Sagen: Eppeleinsage, Iii. A. S. 57 und 58. Knnignndenlinde, Iii. A S. 55. Sage vom Nußkaspar, Iii. C. S. 65

5. Das Maingebiet - S. 151

1908 - Schwabach : Schreyer
— 151 — 8. Das Fichtelgebirge sendet Flüsse ^nm Rhein, zur Elbe und Donau, die Frankmhöhe zum Rhein und zur £onan:~Fichtefgeb; vg und^rankenhöhe sind Ä asser icyeiven. 9"Rothenburg und Nürnberg sind altertümliche Städte. C. Anwendung (und zur Konzentration). 1. Übungsfragen und Aufgaben. Ob sich das Aussehen Rothenburgs auch auffallend geändert hat? (Altertümliche Stadt.) — Stelle die Burgen zusammen, von denen wir bisher gehört! — Erkläre: Maingebiet, Reichsstadt, Wildbad, Wasserscheide! 2. Leseu: Die einschlägigen Stücke des Lesebuchs. 3. Aufsatz: a) Der Meistertrunk. b) Brief über Rothenburg. Schwabach, am 25. April 1905. Lieber Karl! Heuer habe ich schöne Osterserien verlebt. Mein Vater nahm mich nämlich mit nach Rothenburg zu meinem Paten. Ich glaube Dir eine kleine Freude zu machen, wenn ich Dir etwas vonzdieser Reise erzähle. Wir suhreu von hier am Ostersamstag nach Nürnberg und dann, nach Ansbach. Nach einem kurzen Aufenthalt setzten wir uns in den Zug, der von Ansbach nach Würzburg fährt. Wir stiegen aber schon in Steinach aus; von hier geht eine Zweigbahn nach Rothenburg. Rothenburg liegt hoch auf dem Rand einer Hochebene, an deren Fuß sich die Tauber hinschlängelt. Die Stadt sieht aus wie eine gewaltige Burg. Nicht nur an einzelnen Stellen, wie hier oder bei Euch in Neustadt, sehen wir die alten Stadtmauern; nein, die ganze Stadt ist noch mit Mauern umgebeu; alle Tore und Türme sind noch da. Rothenburg hat krumme Straßen und winkelige Gäßlein; aber prächtige Häuser sehen wir überall. Sie haben hohe Giebel und sind geschmückt mit Erkern und Türmchen. Erinnerst Du Dich noch an die schönen, altertümlichen Häuser, die wir voriges Jahr in Nürn- berg sahen? So sehen auch die Rothenburger Häuser aus. Das schönste von allen ist wohl das Rathaus. Daß Rothenburg früher eiue Reichsstadt war, ist Dir ja schon bekannt. Damals gings freilich anders zu als hente. Da zog mancher

6. Das Maingebiet - S. 23

1908 - Schwabach : Schreyer
— 23 — also ungefähr um die Zeit der Geburt Christi, von römischen Soldaten, die dem Kaiser Augustus gehorchten, gegründet. Diese Soldaten hatten hier eine Burg (.Kastell) mit Toren und Türmen erbaut, die aber im Lanse der Zeit zerstört und deren Grundmauern mit Erde zugedeckt wurden. Lange haben die Leute über diesen Mauerresten Getreide gebaut. Vor Jahren hat man in den Äckern nachgegraben und diese Grundmauern wieder gesunden. Dabei wurden Hals- ketten, Gefäße, Götzenbilder, Helme, Waffen, Münzen u. dgl. zu Tage gebracht, die wir iu einer Sammlung zu W. besichtigen können. W. ist ein uralter jr,öju er o.r t. Das heutige W. ist ein schönes Städtchen, "etwas kleiner als Schwabach; aus seinen Häuserreihen ragen etliche hohe Kamine hervor; in einigen Gold- itnd Silber- tressensabriken finden viele Arbeiter Beschäftigung. Wenn wir von Weißenburg noch eiu Stück uach Süden gehen, kommen wir zur Quelle der Schwäbischen Nezat. Znsammensassnng: Weißenburg. Alter; Römerort; Tressenfabriken; Nezatqnelle. c) Die fruchtbare Umgebung von W. bietet viele schöne Wald- Spaziergänge. Wir lenken nnsre Schritte dem nächsten mächtigen Bergklotz des Jura zu; denn von seiner Höhe grüßt ein langgestrecktes Gebäude herunter. Berg und Gebäude haben den Namen W ü l a -... b nr Ein angenehmer Spaziergang sührt uns in herrliche Laub- Waldungen. Ein Kaiser (Ludwig der Bayer) hat diese vor etwa 600 Jahreu den Weißeuburgeru zum Geschenk gemacht für ihre treue Hilfeleistung in der Schlacht bei Mühldorf (1322). Dadurch siud die W. wohlhabend geworden. Zn Ehren des Kaisers Ludwig haben die dankbaren Weißenburger einen schönen Brunnen mit dem Stand- bild des Kaisers errichtet. Eine Inschrift meldet: „Dem kaiserlichen Spender des Stadtwaldes ewigen Dank." Bald erreichen wir den Fuß des Berges, den wir nun besteigen. Eine weite Aussicht lohnt nnsre Mühe. Auf dem Berg erblicken wir das lange Gebäude mit seinen dicken, gewaltigen Mauern. Jetzt erst bemerken wir, wie hoch das Gebäude ist. In den Mauern befinden sich schmale Öffnungen, ähnlich wie iu unsrer Stadtmauer. „Schießscharten". — Was hatte Schwabach außerhalb der Mauer? Graben. — Seht, gerade so geht auch um den Bau ans der Wülzbnrg ein tiefer, tiefer Graben. Warum wohl? Wer wohnte also wohl in dem Gebände? Soldaten.— Wie waren sie darin? Sicher. — Wie war ihr Hans? Stark, fest. — Seht, ein solches starkes, sestes Gebäude nennt man eine ^ est u n a. Wir sind an der Bergfestung W ü l * fi u r q. „Diese war einst ein gar starkes, festes Neft' Jetzt^sehen^wir aber keine Soldaten mehr in der Festung. Diese ist teilweise abgebrochen, teil- weise zerfallen. Noch im letzten Krieg gegen die Franzosen 1870/71 standen alle Mauern und auf der Wülzburg wurden französische

7. Das Maingebiet - S. 55

1908 - Schwabach : Schreyer
— 55 - beiden Seiten halten zwei in Granitsteinen ansgehaueue, gewaltige Löwen Wache. Die Nürnberger sind aber nicht nur gute Bayern, sondern auch gute Deutsche. Daher haben sie erst vor wenig Jahren dem ©füudcr des Deutscheu Reiches, beut Kaiser Wilhelm I, der gern und oft in ihren Mauern weilte, ein prächtiges Denkmal gesetzt. Unmittelbar vor dem altertümlichen Pellerhaus steht das von dem Nürnberger Erzgießer Lenz gegossene stattliche Reiterstandbild. Zusammenfassung: D a s P r i n z r e g e n t e n d e n k m a l und K a i s e r st a n d b i l d. 5. Auf der atten Kaiserburg. Wir besuchen heute die Burg,-von der Ihr schon viel gehört habt? Kaiserburg zu Nürnberg. Was wißt Ihr schon von der Kaiserburg ? Erzählung der Schüler. a) Ein steiler Weg führt uns zwischen hohen Häuscru den Burgberg hinan, vorbei an einem „Ölberg", wie wir einen ähnlichen an nnsrer Stadtkirche haben. Von diesem werde ich Euch iu der nächsten Aufsatzstunde eine hübsche Geschichte erzählen. (Siehe C 4, d!) Ans gewaltigen Sandsteiuselseu scheinen die riesigen Burgmauern gewachsen zu fetit, die riugs um den Berg laufen. Mächtige Türme ragen hoch: hinauf in die Luft. Seltsame, altertümliche Bauwerke schaueu über die Burgmauern herab auf die lärmende Stadt. Ein langgedehntes, schloßähnliches Gebäude mit bliukeudeu Fensterscheiben war einst des Burggrafen Sitz und die Wohnung der Kaiser, die kaiserliche Residenz. Und kommt heute unser Landesherr nach Nüru- berg, so nimmt auch er iu diesem prächtigen Schloßbau seine Wohnung. Z n s a m m e n f a s s n n g: Lage und Ansicht der Burg: Burgberg, Saudsteinfelsen — Mauern, Türme — altertümliche Gebäude — Schloßbau-Burggraseusitz und kaiserliche Residenz. b) Durch das alte Burgtor, an dem ein Doppeladler als Wappen zu sehen ist, treten wir ein in das Innere der Burg. Der tiefe Burgbruuneu, die alte Burgkapelle, die stolze Kaiser- wohnung, die Kaiserstallung, Burghof und Burg garten, was könnten die alles erzählen von mächtigen Kaisern und Fürsten, von tapseren Rittern und spielenden Königskindern! Im inneren Burghöfe steht eine uralte Luide. Schou im dreißigjährigen Kriege war sie ein alter Baum. Kaiserin Kuui- gnnda soll sie vor 800 Jahren gepflanzt haben. Man erzählt darüber eine allerliebste Geschichte: Einst war Kaiser Heinrich der Heilige mit seiner Gemahlin Knnignnda zu längerem Aufenthalte nach Nürnberg gekommen. Die Burg war des Kaiserpaares Wohnung. „Der kaiserliche Herr war

8. Das Maingebiet - S. 42

1908 - Schwabach : Schreyer
— 42 — und Not hindurchzwängen können. Immer stehen hier Schutzleute auf Posten um den Verkehr zu überwachen und zu regeln. Zusammenfassung: Gassen und Häuser zu Nürnberg. 6) Die engen Gassen sühren uns auf große Plätze, wo Obst- und Gemüsehändler, Eier- und Butterfrau ihre Ware» au den Manu zu bringen suchen; wir sind auf dem Haupt- und Ob st markt. Lauge Gaffen bildend, stehen hier Hunderte vou Tifcheu, Kisteu, Körben und Säcken; tauseudweis, zentnerweis sind hier alle Sorten von Obst, Südfrüchten und Gemüse aufgespeichert. Niesen- große Schirme schützen die Hökerinnen (Marktweiber) samt ihren Waren vor Sonnenhitze und Regen. Leute jedes Staudes und Alters ziehen die Marktgassen auf und ab, kreuz und quer. Vom frühen Morgen bis zum späten Abeud wird hier gehaudelt und verkauft. Lauge schaueu wir dem bunten Markttreiben zu und schreiten dann weiter. Neue Straßen und Gassen und Plätze öffnen sich nuseru Blicken; sie wollen gar kein Ende nehmen. Neue Läden prahlen mit ihren hübschen Waren. Denkmäler aus Erz und Stein mit sinnigen Inschriften wollen uus Geschichteu aus alter Zeit erzähleil; schöne Brunnen mit springenden Wassern, mächtige Kirchen mit kühnen Doppeltürmen und altersgrauen Steinfigureu laden uns znm Betr achten und Bewundern ein. Doch wir haben für heute genug gesehen. Zusammenfassung: Auf dem Haupt markt und auf dem Ob st markt. Was haben wir vor dem Ende uusrer Waudrung noch gesehen? Schöne Brunnen, Denkmäler und Kirchen. Hauptzusammenfassung: 1. Leben und Treiben auf Nürnbergs Gaffen, Straßen und Plätzen. 2. Die Pegnitz. 3. Welche Bauwerke Nürnbergs find uns aufgefallen? 4. Nürnberg ist eine alte Stadt. Was gibt hier- von Zeugnis? 3. Nürnbergs stolze Baudenkmäler. Auf uusrer Waudrung durch Nürnberg sind wir vielen schönen Bauwerken aus dem alten Nürnberg begegnet. Was wißt Ihr noch davon? Alte Stadtmauer — Tor — Türme — Stadtgraben — Burg — altertümliche Häuser u. s. w. — Siehe Ergebnisse der letzten Besprechung! Heute besuchen w i r die schönsten B a n w e r k e ans dem alten Nürnberg.

9. Das Maingebiet - S. 43

1908 - Schwabach : Schreyer
— 43 — a) Als Kennzeichen Nürnbergs ragen seit alter Zeit die spitzen Doppeltürme zweier Kirchen in die Luft, von denen die Leute in der ganzen Welt zu erzählen wissen. An der Königin der Nürnberger Kirchen, der Lorenzerkirche, haben die Nürnberger volle zwei- hundert Jahre gebaut.*) Schöu ist die Kirche von außen, schöner noch ihr Inneres. 26 schlanke Säulen tragen das Gewölbe des ehr- würdigen Gotteshauses. Herrliche Glasmalereien zieren die vielen hohen Fenster. Zu den Schätzen der Kirche gehört vor allem das Sakramentshäuschen. Es ist von Adam Kr äfft aussteiu gemeißelt. Wo sind wir denn schon Sakramentshäuschen von Krafft begeguet? Schwabach — Katzwang. — Aber das Sakraments- häuschen in der Lorenzerkirche ist viel höher (21 m) und viel kunst- voller ausgeführt als die zu Schwabach und Katzwang. Jeder Fremde, der nach Nürnberg kommt, bewundert das unvergleichlich schöne Sakramenihänschen. Nicht minder schön und bewundernswert ist der Englische Gruß **), eine Darstellung der Verkündigung Mariens, in Holz geschnitzt vonveitstoß, dem Meister der Holzschnitzer. Wo befinden sich noch Holzschnitzereien vom Meister Veit Stoß? Vaterstadt Schwabach und Kloster-Heilsbronn. — Prachtvolle Gemälde von verschiedenen Nürnberger Malern schmücken Altäre und Wände der Kirche. — Wir verlassen das herrliche Gotteshaus, desseu Schönheit man nicht beschreiben kann. Neben dem wunder- vollen, mit Steinfiguren reich geschmückten Hauptportale***) befindet sich eiu unscheinbares Brünnlein. Über dem Nöhrenbrünnlein sehen wir die schreckhafte Gestalt des Teufels, der in seinen Krallen ein schrei- endes Schnlbüblein, dem Tafel und Buch entfallen, in die Lüfte ent- führt. Die Sage weiß über dieses seltsame Steinbild zu berichten: Auf dem Platze vor der Lorenzerkirche schusserte dereinst ein Schnlbnbe mit seinen Kameraden. Es wollte ihm an diesem Tage *) Für den Lehrer folgende Legende: Der hl. Laurentius (Lorenz), Patron dieser Kirche, war von Ge- burt ein Spanier und predigte in vielen Landen das Christentum In Rom ward er endlich der Stellvertreter des Bischofs. Der heidnische Stadtregent (Präfekt) von Rom verlangte einst von ihm, er solle die Gold- und Silberschätze der christlichen Gemeinde Roms ausliefern. Die Gemeinde besaß aber keine Schätze; sie unterstützte bloß Hunderte von Bettlern und Armen. Diese führte der hl. Lorenz vor deu Präfekten als die Schätze der christlichen Gemeinde zu Rom. Darüber war der Präfekt f«'br erbost. Er ließ St. Lorenz entkleiden und lebendigen Leibes auf einem glühenden Roste braten. **) Die Hauptfiguren, Maria und der Engel, sind rahmenartig von einem Rosenkranz umspannt, darstellend die 7 Freuden Mariens. (1. Die Verkündigung durch Gabriel, 2. die Geburt Jesu, 3. die Anbetung der Weisen, 4. die Auf- erstehung Jesu, 5. die Himmelfahrt Jesu, ö. die Sendung des hl. Geistes, 7. die Aufnahme Märiens in den Himmel und ihre Krönung.) ***) Diese Steinfiguren stellen die ganze heilige Geschichte dar vom Sünden- fall bis zum letzten Gerichte. Den Mittelpunkt des Portals bildet die Geburt Christi.

10. Das Maingebiet - S. 44

1908 - Schwabach : Schreyer
— 44 — nichts glücken. Ein schöner Schusser nach dem andern waid verspielt. Als der letzte Schusser verloren war, rief unser Büblein voll Zorn: „Wenn mich nur gleich der Teufel holte!" Kaum war der böse Wunsch ausgestoßen, da hörte man in der Luft anch schon ein ge- waltiges Rauschen. Wirklich kam der leibhaftige Gottseibeinns, der Tenfel, packte den juugeu Flucher beim Genick, drehte ihm den Kragen nm und entführte ihn in die Lüfte. Am benachbarten Gebäude kann man auf einem alten Stein das arme Büblein mit umgedrehtem Halse sehen. Znsammenfassung: 1. Die Prachtschätze der Lorenzerkirche sind: das Sakramentshäuschen von Adam Krafft, der Englische Gruß von Veit Stoß, die Gemälde von Nürnberger Malern. 2. Sage vom Schnfferbnben. (Aufsatz!) b) Die prächtige Königsstraße führt über die Pegnitz zum H anptmarkt, einem der schönsten Marktplätze in deutschen Landen. Unter den stolzen Gebäuden, die deuselbeu im Viereck eiuschließeu, ragt die schöne Frauenkirche hervor. Kaiserkapelle ward sie ehedem genannt; denn ein Kaiser — Karl Iv. — ließ sie erbanen und schenkte sie deu Nürnbergern. Ihr Inneres schmücken Wandmalereien, gemalte Fenster, zierliche Altäre und namentlich eine herrliche Holz- schuitzerei: Maria mit dem Kinde. Den Meister, dessen knnst- fertige Hand sie geschnitzt hat, kennt Ihr gar wohl? Veit Stoß.— Wuuderbar schön ist das Portal der alten Kaiserkapelle Vor dem- selben bemerkt man mittags 12 Uhr täglich Menschen, die neugierig emporblicken. Was sie wohl erwarteu? Mit dem Schlage 12 treten ans einer Hffuung am oberen Portalbau siebeu Figuren (Kurfürsten) und verneigen sich vor der Figur des Kaisers, der daukeud sein güldeues Zepter senkt. „Männlein la nfen" nennens die Nürn- berger und haben wie die Fremden ihre Frende daran. Hinter der Frauenkirche erhebt sich anf dem jetzigen Obstmarkt zwischen den Rieseuschirmen der Obsthökerinnen ein altes, weltbekanntes Wahrzeichen Nürnbergs, das Gänsemännchen, ein zierlicher Brunnen. Da steht ein schlichtes Bäuerleiu, aus Erz gegossen. Zwei wasferfpeiende Gänse hält es unter den Armen. Ein Eisengitter nm- zäunt die hübsche Figur. Auf dem großen, belebten Hauptmarkt lenkt wieder ein Brunnen, einzig in seiner Art, nnsre Aufmerksamkeit auf sich, es ist der „Schöue Brunnen". Er ist aber noch mehr als sein Name sagt, er ist der schönste Brnnnen der Stadt. Er sieht gar nicht so aus wie andre Brnnnen, gleicht vielmehr einem aus Stein gemeißelten Turme vou 19 m Höhe. (Unser Schulzimmer ist bloß 3 in hoch!) Der turmartige Brunnen ist in verschiedene Stockwerke eingeteilt; in den-
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